Was ist das WORTBOARD?
„Das WORTBOARD ist mein neustes Werk und zugleich eine neue Methodik. Schon lange beobachte ich die sozialen Medien, bin selbst ein Teil dessen und staune seit einiger Zeit über die Entwicklung. Das lässt mich nicht mehr los und so habe ich mich an das WORTBOARD gemacht. Es entstand aus dem Studium der bisherigen Generationen in Bezug auf politische, historische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und gesellschaftliche Ereignisse und Entwicklungen.
Es fußt auf einem empirischen Überblick und dem Verständnis für unsere vielfältigen Generationen, welche heute zusammenkommen. Anders formuliert: Das WORTBOARD ist ein Versuch den Zeitgeist aufzunehmen und auszudrücken. Inhaltlich steht das WORTBOARD nicht für Vollständigkeit, die Wörter dienen dem Impuls.
Es ist eine Einladung, sich damit auseinanderzusetzen und inspirieren zu lassen, von einem Wort zum nächsten „zu surfen“ und darüber hinaus abzudriften und zu eigenen Worten und Themen zu gelangen – eine kritische Auseinandersetzung mit sich selbst anzustoßen und durch die Rückbesinnung auf Definitionen, eine persönliche,
freundschaftliche oder gesellschaftliche Debatte auszulösen, welche die eigene Verantwortung für das Wort und dessen Konsequenzen in sich trägt – real und virtuell.“
Wie lange hat die Entwicklung des WORTBOARD gebraucht?
„Mein Interesse galt schon immer der Sprache – wie schnell ist ein Satz mal eben so dahin gesagt. Ich habe schon lange daran getüftelt etwas zu entwickeln, was uns wieder bewusst macht, wie wichtig Sprache im Umgang miteinander ist, wie elementar, was wie formuliert wird. Jedoch ohne den erhobenen Zeigefinger oder belehrend, viel mehr spielerisch und Neugierde weckend. Die konkrete Umsetzung, seitdem die Idee des WORTBOARD da war, hat ein gutes dreiviertel Jahr gebraucht.“
Für wen ist das WORTBOARD gemacht?
„Im Grunde für Jede*n. Die Digitalisierung betrifft uns alle, die damit verbundene Frage nach den ethischen Grundsätzen in der virtuellen Welt drängt sich allzu stark auf. Um es einzugrenzen, gern würde ich mit meiner Idee besonders jene erreichen: Jugendliche, Studierende, Eltern, Menschen, die im sozialen oder Bildungs-Sektor arbeiten, Pädagogen/innen, Lehrer/innen, Sozialarbeiter/innen, für Menschen, die gern für und mit Kindern arbeiten.
Ich glaube, dass unsere realen Vorstellungen von Ethik auch virtuell funktionieren. Dabei liegt es an jedem Einzelnen, denn jede Stimme, jedes Wort kann einen Unterschied machen, solange wir uns dessen bewusst sind.“
Welche Wörter haben es auf das WORTBOARD geschafft und warum?
„Zugegebenermaßen war es nach der umfassenden Recherche schwierig zu entscheiden, welches Wort an ‚Board‘ kommt, denn der Zeitgeist speist sich in jedem Zeitalter aus vorangegangen. Dabei möglichst objektiv zu bleiben, war eine echte Herausforderung.“
Warum das Wort WORTBOARD?
„Anfang der 90´er als das WWW für jedermann zugänglich gemacht wurde, sind wir dort ‚gesurft‘. Ein Begriff, den ich in jüngeren Generationen selten höre. Man geht oder ist „ins/im Netz“. Da sich heute nahezu jeder Lebensraum und alles, was sich darin befindet, auch digital abbildet, sprechen wir von der Digitalisierung. Ein Wort, in aller Munde, aber leider sehr negativ behaftet, was ich schade finde. Denn das Gefühl, das in diesem Kontext bei mir ankommt, definiert sich durch Unbehagen und Unsicherheit. Ich möchte mich so nicht fühlen, weil ich es nicht begründet sehe.“
„Ich stehe für eine positive Sichtweise auf das Leben in der Digitalität, denn die Zeit, in der wir leben ist spannend und birgt große Möglichkeiten und Chancen.
Da Digitalität schwer greifbar ist, wollte ich ein Werkzeug entwickeln, das Spaß macht und uns beim Erkunden dieser Welt begleitet und unterstützt. Da kommt das WORTBOARD her.
Wir sollten keine Angst, sondern Respekt vor dieser Welt haben. Ich finde das Bild vom Surfer, der sein Brett nimmt und sich in die Wellen stürzt sehr schön, denn nur durch den nötigen Respekt vor der Natur, kann er die Welle erkennen, einschätzen und sie dann vielleicht surfen. Übertragen ist die Digitalität, also der Ozean, nur dass diese „Natur“ vom Menschen geschaffen wurde.
Sollten wir mit unserer eigens erschaffenen Natur nicht so respektvoll umgehen, wie mit der, die uns erschaffen hat? Ich weiß, ein Ansatz, bei dem es schon in der Realität hapert, aber wer weiß, vielleicht ist ja genau das unsere große Chance. Indem wir uns an unsere Natur erinnern und diese verantwortungsbewusst ins virtuelle Leben tragen, so können wir sogar im realen Leben einen Unterschied machen. Vielleicht ist es kühn, vielleicht aber auch ein Instrument, das jeder für sich selbst entdecken kann. Es gibt eben nicht diese EINE Antwort.“
Wie viele Wörter umfasst es?
„Es sind annähernd 1000 geworden. Als die Idee auf einmal da war, ist es irgendwann einfach nur noch gewachsen. Es war wie in einem wirklich guten Brainstorming, wo sich eines aus dem anderen ergibt. Ich habe selbst gestaunt, was da auf einmal vor mir lag und musste mich durchaus zügeln an einem bestimmten Punkt eine Grenze zu ziehen.
Es war anfangs sicher eine Motivation eine große Anzahl von Wörtern zu finden, aber es ging nie um Perfektion. Das wäre auch unangebracht in Anbetracht der sprachlichen Vielfalt. Ich sehe es eher mit einem Augenzwinkern und es ist ein bisschen wie früher in der Schule: Wir erinnern uns alle an die Situation, wenn nach der Klausur ausgetauscht wird, wer am meisten geschrieben hat. Völlig egal! Denn Zahlen sind in der Mathematik von Relevanz. Bei Worten zählt der Inhalt.“